Der Sägeblatt-Effekt
Der Selbsttest zu Beginn dieses Readers hat Ihnen bereits einige Hinweise gegeben, mit welchen Zeitfressern Sie es bei sich im Büro zu tun haben.
Wahrscheinlich hatten Sie schon häufig das Gefühl, dass Sie eigentlich Ihre Arbeit gut schaffen würden, wenn Sie nicht ständig unterbrochen werden würden. Man spricht dabei auch vom Sägeblatt-Effekt.
Untersuchungen haben ergeben, dass man alle 8 Minuten bei der aktuellen Tätigkeit unterbrochen wird. Ich habe aber auch schon Arbeitsplätze kennengelernt, bei denen die Unterbrechungen noch häufiger auftraten. Der Effekt: Sie konzentrieren sich gerade auf eine Aufgabe, erreichen ein hohes Leistungsniveau. Plötzlich klingelt das Telefon. Sie werden aus der Aufgabe
herausgerissen. Während des Telefonats geht es um ein ganz anderes Thema. Nachdem Sie den Hörer aufgelegt haben, müssen Sie überlegen „Wo war ich stehen geblieben?“
Sie fangen also Ihre Aufgabe wieder an, erreichen mit der Zeit ein hohes Leistungsniveau. Dann kommt ein Kollege zu Ihnen ins Büro. Er hat nur kurz eine Frage, aber es dauert dann doch wieder etwas länger. Wenn Ihr Kollege gegangen ist, stellen Sie sich wieder die Frage, wo Sie bei Ihrer Aufgabe stehen geblieben sind.
Sie können sich wieder ein paar Minuten gut darauf konzentrieren. Dann erscheint das Mail-Benachrichtigungsfenster „Sie haben eine neue Mail erhalten“. Sie sind neugierig – es könnte ja etwas Wichtiges sein. Also lesen Sie die Mail und beantworten sie.
Wo waren Sie doch gleich nochmal stehen geblieben mit Ihrer Aufgabe?
So geht es den ganzen Tag weiter. Und eine Aufgabe, die innerhalb von einer halben Stunde erledigt gewesen wäre, zieht sich den ganzen Tag hin.
Ich vermute, dass meine genannten Unterbrechungen – Telefon, Besucher, E-Mails – auch bei Ihnen den größten Teil der Störungen ausmachen.
Was können Sie also tun, um zumindest 2-3 Stunden am Tag in Ruhe arbeiten zu können?